Das Institut pflegt Kontakte zu verschiedenen nationalen und internationalen Institutionen, Vereinen oder Körperschaften. Zu diesen Partnerschaften zählt auch eine Fundación (eingetragener Verein) in Kolumbien, genauer gesagt: in Copacabana, einem Vorort von Medellin, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens. Der Verein trägt den Titel „Fundación de Cultura e Integración Social“ und wurde im Jahr 2007 gegründet, zunächst unter deutschem Vorsitz: Prof. Wolf Rüdiger Wilms und Dr. Nikolaus Steiner. Eine gewichtige Rolle spielte dabei die Escuela Normal Superior Maria Auxiliadora mit ihrem Profilelement „Pädagogik für Straßenkinder“. Unterstützt wurde dieses Projekt von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, wobei dem Institut der Bereich „Künstlerische Bildung“ anvertraut wurde. Die Escuela Normal wurde im November 2021 Opfer eines Erdrutsches und existiert nicht mehr, so dass die Kooperation nun ausschließlich auf der Ebene der beiden gemeinnützigen Vereine stattfindet. Zusätzlich unterstützt wurde diese Arbeit auf deutscher Seite durch die Fachschaft Theater der Integrierten Gesamtschule Mannheim Herzogenried sowie zeitweise durch das Junge Nationaltheater Mannheim.
Die strukturellen deutsch-kolumbianischen Verbindungen trugen zur Entwicklung einer regen Reisetätigkeit in beide Richtungen bei. Im Institut entstand eine Latino-Achse aus Kindern und Erwachsenen mit lateinamerikanischem Hintergrund, während Jugendliche und Erwachsene aus dem Institut die kolumbianische Gastfreundschaft genossen.
Grundlage für die Partnerschaftsbeziehungen zwischen den beiden „Vereinen“ ist das Theater, speziell das Choreografische Theater , also ein Theater, in dem körperbezogene Ausdrucksformen in Anlehnung an Elemente des so genannten Zeitgenössischen Tanzes im Vordergrund stehen. Als Vorbilder dienten insbesondere Johann Kresnik, Jai Gonzalez und Volker Lösch. Sehr zum Vorteil für diese Theaterform wirkt sich der Umstand aus, dass die KolumbianerInnen als TänzerInnen auf die Welt kommen.
Mit der (legalen) finanziellen Unterstützung aus verschiedenen Quellen gelang der Erwerb eines Grundstücks und der Bau eines Theaters, nicht unähnlich der Form eines Romanischen Theaters, allerdings überdacht, im Zentrum von Copacabana gelegen, mit 100 Plätzen in drei steil ansteigenden Reihen. Der Name des Theaters: Teatro Intercultural Colombo-Alemán Baggenuff 2 (s.Foto). Warum Baggenuff 2? In der frühen Blütezeit des Institutstheaters entstanden legendäre Produktionen wie „Die Schatzkiste“, „Spieß voran, drauf und dran“ oder „Der Wald von Kromein“. Das Theater nannte sich Baggenuff, die Wortschöpfung eines der ersten Institutskinder). Das war Baggenuff 1. Hier und da keimen Hoffnungen auf Wiederbelebung von Baggenuff 1.
Baggenuff 2 nutzte die Coronaphase zur Stückentwicklung. Es ist jetzt an der Zeit, mit den Inszenierungen zu beginnen, nach mehr als 20 erfolgreichen Produktionen.